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ERINNERN UND GEDENKEN

Mit mehreren Veranstaltungen wird an die Befreiung des KZ Sachsenhausen und dessen Außenlager Klinkerwerk gedacht. Das Bündnis Faires Brandenburg – Landesverband für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans* ruft zur Teilnahme auf.


LEBENSWEGE HOMOSEXUELLER IM DRITTEN REICH

66. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen
Am 17. April 2011 Am Sonntag, dem 17. April 2011, veranstaltet die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ab 14 Uhr eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 66. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Im Rahmen der Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. auch in diesem Jahr wieder eine Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt.

Die Gedenkfeier ist dem Musiker Fritz Oswin Dieg und dem Dachdecker Rudolf Brazda gewidmet. Dieg und Brazda stammen aus der Thüringer Kleinstadt Meuselwitz, wo beide Anfang der dreißiger Jahre ihr homosexuelles Coming-Out erlebten. Während Brazda mit seiner Homosexualität bemerkenswert offen umging und sie auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kaum versteckte, war Diegs Entwicklung von Selbstzweifeln und Ängsten geprägt. Als die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung 1937 auch Meuselwitz erreichte, gerieten beide ins Visier der Verfolgungsbehörden. Nach einer dreijährigen Zuchthausstrafe wurde Dieg 1941 ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Brazda kam nach zwei Gefängnisstrafen 1942 ins KZ Buchenwald. Während Dieg das Konzentrationslager nur wenige Monate überlebte, erlebte Brazda 1945 die Befreiung von Buchenwald. Er ist heute 97 Jahre alt und der wohl letzte Überlebende, der wegen Homosexualität in einem Konzentrationslager inhaftiert war.

Die Gedenkfeier findet am ehemaligen Krankenbau in der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg statt, wo Dieg am 27. Mai 1941 ums Leben kam. Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, wird eine Rede halten. Musikalisch begleitet wird die Gedenkfeier vom Chor „Männer-Minne“. Im Anschluss findet an der „Station Z" eine zentrale Gedenkfeier für alle NS-Opfer mit einer Kranzniederlegung statt.

17. April 2011 Gedenkstätte Sachsenhausen, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg
14:00 Uhr, Haupttor: Begrüßung durch Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
14:20 Uhr, Krankenbau: Gedenkfeier für die Rosa-Winkel-Häftlinge, Ansprache: Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Musikalische Begleitung: Chor „Männer-Minne“
15:00 Uhr: Kranzniederlegung im Zellenbauhof - Tafel für die homosexuellen Opfer 15:30 Uhr: Zentrale Gedenkveranstaltung an der „Station Z" KRANZNIEDERLEGUNG In Erinnerung an die Opfer des Naziterrors und an den Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausenn findet eine Gedenkveranstaltung im Außenlager Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen statt. An diesem Ort des Grauens fand im Sommer 1942 die erste gezielte Mordaktion der SS gegen Häftlinge mit dem Rosa Winkel statt.

18. April 2011, 10:00 Uhr KZ Sachsenhausen, Oranienburg, Außenlager Klinkerwerk, an der Lehnitzschleuse

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